Freunde & Familienreise Kirgistan
14-tägige Aktivreise durch den Norden Kirgistans
Die Schweiz Zentralasiens, wie Kirgistan auch genannt wird, ist zu 94 Prozent von Bergen bedeckt. Der Tian Shan, übersetzt “himmlische Berge”, dominiert Kirgistan mit seinen bis zu 7.400 Meter hohen Gipfeln.
Diese Pilotreise ist ein echtes Abenteuer. Auf fünf anspruchsvollen Mountainbikeetappen fahren wir ganz der Nähe der Siebentausender, queren die entlegene Hochebene des zentralen Tian Shan und bezwingen Hochgebirgspässe über 3.800 Metern. Wir folgen der legendären A-364 (bekannt aus dem Film „The road from Karakol“), die trotz Darstellung in der Karte, in den entlegenen Bergdörfern Engiltchek und Ak-Shyrak keine Verbindung hat. Auf dem Rücken von Pferden gelingt uns auf drei Etappen durch das entlegene Ütch Köl Hochtal diese Lücke zu schließen (keine Reiterfahrung erforderlich). Erlebe die spannende Nomadenkultur und vielfältigen Landschaften Kirgistans in einer Kombination aus anspruchsvollen MTB Etappen und einer Reittour auf der legendären Road from Karakol.
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Hotel F, M, A 270 km
Nach der Ankunft in den frühen Morgenstunden fahren wir mit unserem Tourbus vom Flughafen direkt an den Issyk Kul See. Dort beziehen wir ein Strand Ressort, schlafen uns aus und genießen den Nachmittag. Beim gemeinsamen Abendessen besprechen wir die Tour und lassen den Tag ausklingen. Was könnte es Besseres geben als Urlaubsstimmung direkt zum Reisebeginn.
Hotel F 180 km
Heute fahren wir das zweite Teilstück zum Tourstart nach Karkara. Nach einem Bad im Issyk Kul und ausgiebigen Frühstück in unserer Unterkunft geht es noch einmal ca. 180 Kilometer Richtung Osten bis an die kasachische Grenze. Hier beziehen wir unsere wunderschön gelegene Unterkunft und haben Zeit fürs Bike-Setup sowie einen kurze Nachmittagsausflug auf dem Rad oder zu Fuß.
Lodge F, M, A
48 km 1.300 Hm
Immer an der kasachischen Grenze entlang, dem einsamen Tal des Karkara Flusses folgend, erklimmen wir nach ca. 42 Kilometern und 1.300 Höhenmetern den Turuk Pass (3.354 m). Von hier aus haben wir bei gutem Wetter einen fantastischen Ausblick auf das Flusstal des Sary Jaz und im Hintergrund den Siebentausender Khan Tengri (7.010 m). Unterhalb des Passes nach ca. 7 Kilometern Abfahrt errichten wir unser erstes Zeltlager. Für allein reisende Teilnehmer stehen zweipersonenzelte zur Einzelnutzung zur Verfügung. Für Pärchen geräumige Dreimannzelte.
Gästehaus F, M, A
75 km 500 Hm
Der nächste Tag führt uns fast 1.400 Höhenmeter auf einer Schotterpiste und später der asphaltierten A-364 hinab durch das malerische Sary Jaz Tal bis zum ehemaligen Bergbaustädtchen Engiltschek. Hier beginnen und enden auch die Expeditionen zum höchsten Gipfel Kirgistans, dem Pik Pobeda (7.439m). Engiltschek ist mittlerweile größtenteils verlassen und gleicht eher einem Lost Place, denn einem bewohnten Ort. Wir bauen unser Camp an der gegenüberliegenden Flussseite auf und bereiten alles für die kommenden drei Tage Reittour vor. Am späten Nachmittag gönnen wir uns dann ein Bad in den heißen Quellen in der Nähe.
2xZelt / 2x Gästehaus F, M, A
60 km
Auf den Karten Kirgistans ist in der Regel eine Verbindungsstraße von Engiltschek nach Ak Shyrak eingezeichnet – die legendäre A-364. Die Wahrheit ist: genau an dieser Stelle gibt es sie nicht! Unzählige Reisende habe es schon mit den Karten in der Hand probiert, um dann in Ak Shyrak vor einer unüberwindbaren Schlucht und einer plötzlich endenden Straße zu stehen. Die einzige Möglichkeit ist zu Fuß oder mit dem Pferd entlang des Ütch-Köl Flusses Richtung Westen zu gelangen. Man kommt dann etwas nördlich von Ak Shyrak wieder zurück auf die vermeintliche Straße, die auch dort nicht mehr als eine holprige Schotterpiste ist. Genau diese Verbindung ist unser Weg.
In den kommenden Tagen werden wir in der absoluten Einsamkeit, im Niemandsland Kirgistans unterwegs sein. Keine Fahrzeuge, nur die vier- bis fünftausend Meter hohen Berge, der Fluss und ein paar vereinzelte Hirten mit ihren Vieherden – ein wahrhaftiges Abenteuer. Nach drei Reittagen und zwei Campnächten werden wir nach Ak Shyrak gelangen. Zahlreiche Wasserfurten und die Durchquerung des gletschergespeisten Ütch Köl werden wir zu Pferde meistern. In Ak Shyrak werden wir von Kolu erwartet. Er hat ein kleines und einfaches Gästehaus mit Sauna am Ende des Dorfes. Hier gibt es wieder eine heiße Dusche. Als Ranger und autorisierter Jagdleiter betreibt er das Gästehaus hauptsächlich in der Winter- und Jagdsaison. Wir planen einen zusätzlichen Tag als Puffer zum Entspannen in Kolus Gästehaus und nach den Strapazen des Reitens. Für das Reiten sind keine Reitkenntnisse erforderlich.
Zelt F, M, A
50 km 700 Hm
Der Ak Shyrak Fluss verschwindet kurz hinter unserem Gästehaus in einer steilen Schlucht, um dann bis in die Taklamkan Wüste nach China zu fließen. Wir folgen ihm entgegengesetzt flussaufwärts. Die ersten 65 Kilometer und 1.800 Höhenmeter fahren wir am Vormittag über das Gebiet „fünf Hügel“ mit dem Auto bis auf zirka 3.500 Meter. Hier satteln wir die Fahrräder und überqueren den 3.847 Meter hohen Ak Bel Pass, den höchsten Punkt auf unserer Tour. Hier ist nicht nur die Luft dünn, auch die Ausblicke und Nähe der Gletscher ist beeindruckend. Ein jähes Ende der Wildnis stellt sich ein, wenn wir die größten Goldmine Kirgistans passieren. In Kumtor werden täglich Unmengen Erde bewegt, um den begehrten Rohstoff zu fördern. Wir verlassen das Tal der Kumtor Mine und fahren weiter über das Hochplateau. In der Nähe des Dschukuköl Sees schlagen wir heute auf knapp 3.700 Metern unsere Zelte auf. Es wird die kälteste und höchste Nacht unserer Reise.
Gästehaus F, M, A
53 km 370 Hm
Auch wenn es zum Dschukhu Pass (3.800 m) nicht mehr viele Höhenmeter sind, die Fahrt auf ausgetretenen Viehwegen entlang des Dschuku Köl See ist anstregend und erfordert Kraft. Einmal auf dem Pass geht es von hier bis zum Issyk Kul fast nur noch bergab. Vor uns liegen heute knapp 2.000 Höhenmeter Abfahrt. Die Abfahrt ist anfangs technisch und sehr steil, zeitweise kaum fahrbar. Nach zirka vier Kilometern wird es dann aber einfacher, die Steigung lässt allmählich nach und die Abfahrt bis zu unserem heutigen Etappenziel, den heißen Quellen, ist ein Genuss.
Jurte/Lodge F, M, A
64 km 1.800 Hm
Nennen wir sie die Königsetappe und Cross Country Traum in einem. Es geht parallel zum Issyk Kul Ufer die Bergrücken querend Richtung Osten. Vor uns liegt die Traverse der Kitschi Kyzl Suu, Chong Kyzl Suu und Yeti Oguz Bergrücken. Jeweils 500 bis 800 Höhenmeter Anstieg und Abfahrt auf Wiesenwegen und Single Trails vorbei an riesigen Pferdeherden und Jurten der Nomaden. Am Nachmittag erreichen wir die Lodge von Tilek. Nach 10 Jahren Epic Trails Touren ein gemeinsames Ergebnis, auf das wir besonders stolz sind.
Jurte/Lodge F, M, A
Wenn am Morgen die Sonnenstrahlen durch die Öffnung im Jurtendach scheinen, sehen wir das Symbol der kirgisischen Nationalflagge: Sonnenstrahlen mit dem Jurtenkreuz in der Mitte.
Heute unternehmen wir einen Ausflug in die nahe gelegene Provinzhauptstadt Karakol. Der Basar von Karakol, die bekannte hölzerne Dunganen Moschee und orthodoxe Kirche sowie das geschichtliche Museum sind nur einige Sehenswürdigkeiten, deren Besuch sich lohnt. Vor allem auch die uigurische Küche mit dem für Karakol berühmten Gericht „Aschlamfu“ lohnt sich zu probieren. Alternativ kann auch ein Badeausflug an den Issyk Kul unternommen werden. Zurück im Gästehaus besteht die Möglichkeit für Interessierte bei der Vorbereitung des Abendessens über die Schulter zu schauen und bei Kochstunden die Zubereitung typisch kirgisischer Gerichte zu erlernen.
Hotel F, M 400 km
Nach dem Frühstück treten wir die Rückfahrt nach Bischkek an. Auf der ca. 6 stündigen Fahrt entlang des Issyk Kul Ufers und durch das Chui Tal lassen wir die Reise noch einmal räumlich an uns vorbeiziehen. Unterwegs ist ein Zwischenstopp in der Werkstatt eines Jurtenbaumeisters möglich. Wir können auch selbst Hand anlegen und gemeinsam eine Jurte aufbauen. Am späten Nachmittag erreichen wir Bischkek und lassen die Reise bei einem gemeinsamen Abendessen ausklingen.
Rückflug nach Hause in den frühen Morgenstunden.
Ausdauer: schwer
Die Reise erfordert eine gute Kondition. Wir sind auf der Tour an mehrere Tage auf 3.000 Metern und höher unterwegs. Entfernungen und Höhenmeter erscheinen aufgrund von Höhe, Zeitumstellung, Klima, etc. zirka 50% anstrengender als vergleichbare Etappen in den Alpen. Bitte geht daher konditionell von einer mittelschweren bis schweren Alpenüberquerung aus.
Unsere Touren sind so konzeptioniert, dass jede Etappe auch bei langsamer Fahrweise pünktlich zum Abendessen geschafft wird.
Fahrtechnik leicht-mittel
Fahrtechnisch ist die Tour größtenteils einfach zu bewältigen. Lediglich auf Etappe 4 und 5 gibt es ausgesetzte oder verblockte Stellen, die aber problemlos geschoben werden können. Alle anderen Single-Trails und anspruchsvollen Abfahrten, können von den nicht geübten Fahrer/innen auf Schotterpisten umfahren werden.
Begleitfahrzeug
Das Begleitfahrzeug ist für das Umsteigen in Notfällen, bei Krankheit, etc. Auf der Radetappe 4 und 5 ist das Umsteigen während der Etappe nicht möglich. Während der Reittour gibt es kein Begleitfahrzeug.
Reiten
Unserer Erfahrung nach hat fast kein Mountainbiker Erfahrung beim Reiten. Die, die es dann in Kirgistan ausprobiert haben, haben in der Regel eine sehr positive Erfahrung bis hin zu Ausritten im Galopp über die Hochweiden. Die Pferde sind Touristen gewohnt, nicht so groß und lassen sich einfach führen. Wir haben lokale Begleiter dabei und können durch Führen der Tiere auch helfen. Schwere Passagen können durch Absteigen und Führen des Tiers zu Fuß zurückgelegt werden. Die Pferde sind wichtiger Bestandteil der Tour, da wir mehrmals Flüsse durchqueren müssen, die zu Fuß kaum machbar sind.
Grundsätzlich sind keine Reitkenntnisse erforderlich, aber das Vertrauen und der Wille drei Tage auf dem Pferd durch unwegsames Gelände zu reiten. Bitte meldet Euch bei Fragen!
Reisezeit
Aufgrund der Pegelstände der Flüsse ist die Reise erst im September möglich. Das Schmelzwasser lässt dann nach. Im September ist es in der Regel sonnig und trocken, die Temperaturen liegen in Bischkek (800 Meter) bei ca. 25 Grad und am Issyk Kul (1600m) bei ca. 20 Grad. Insbesondere ab 3.000 Metern wird es auf dieser Reise tagsüber eher kühl ca. 10 Grad und nachts fällt das Thermometer unter den Gefrierpunkt. Warme, wetterfeste Kleidung und ein warmer Schlafsack ist für diese Reise unbedingt erforderlich!
Einreise / Visum
Für die Einreise nach Kirgistan benötigen Bürger aus Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien kein Visum solange der Aufenthalt nicht länger als 60 Tage beträgt. Bürger anderer Staaten bitten wir sich bei der jeweiligen Vertretung zu informieren.
Tipp: Kopieren Sie vor Abreise Ihren Reisepass bzw. Personalausweis und Ihr Flugticket. Im Verlustfall erleichtert dies die Neubeschaffung. Bewahren Sie die Kopien getrennt von den Originaldokumenten und Ihren Wertgegenständen auf.
Flug
Der Flug ist bei dieser Reise nicht inbegriffen. Flüge gibt es ab 500 €. Bei Interesse helfen wir gern bei der Anreise und leiten Ihre Anfrage an unseren Reisepartner Diamir (www.diamir.de) weiter. Epic Trails vermittelt keine Flüge.
Einzelzimmerzuschlag
Der Einzelzimmerzuschlag bezieht sich ausschließlich auf die in den Hotels in Bischkek sowie am Issyk Kul. Bei allen anderen Übernachtungen ist das nicht möglich. Die Jurten in Yeti stehen nicht zur Einzelnutzung zur Verfügung. In der Lodge in Yeti Oguz können aber alternativ auch vor Ort Zimmer genommen und gebucht werden. Während der Zeltnächte ist die Einzelnutzung eines Zweimannzeltes inklusive.
Wichtige Hinweise
Kirgistan ist infrastrukturell schlecht erschlossen und die Straßen sind häufig in einem desolaten Zustand. Witterungsbedingt kann es daher vorkommen, dass wir die Straßen nicht passieren können. Es kann daher zu Veränderungen im Programmablauf kommen. Das Programm wie oben aufgeführt, stellt die optimale Variante dar. Unsere Reisetermine orientieren sich an den meist zu dieser Zeit günstigen Wetterverhältnissen vor Ort.
Impfungen und Gesundheitsvorsorge
Für die Einreise nach Kirgistan bestehen keine gesetzlichen Impfvorschriften. Bitte achten Sie außerdem auf ausreichend Impfschutz für die in Deutschland vorgeschriebenen Standardimpfungen gegen Tetanus, Diphtherie und Polio. Weiterhin ist eine Impfung gegen Hepatitis A und gegebenenfalls Hepatitis B und Tollwut zu empfehlen.
Für weitere Informationen zu dem Thema empfehlen wir folgende Seiten im Internet:
Centrum für Reisemedizin: www.crm.de; Robert Koch Institut: www.rki.de
Die Informationen auf diesen Websiten ersetzen jedoch nicht den Besuch eines Tropen- oder Hausarztes. Um einen Impfplan zu erstellen, kontaktieren Sie Ihren Arzt bitte rechtzeitig einige Monate im Voraus.
Eine Bitte: Nehmen Sie eine eigene Reiseapotheke mit, die Ihren individuellen Bedürfnissen angepasst ist und auch Arzneimittel gegen Durchfallerkrankungen, Kopfschmerzen, Erkältungskrankheiten sowie Verbandsmaterial und Pflaster enthält. Wir werden eine allgemeine Apotheke sowie einen gut ausgestatteten Notfallkoffer mitführen, diese sind jedoch nur für Notfälle gedacht.
Literatur
Kirgistan: Zu den Gipfeln von Tien-Schan und Pamir (Trescher-Reihe Reisen) 2022 6. Auflage, Dagmar Schreiber (Autor), Thomas Flechtner (Autor)